2008:
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Eine neue Philosophie des Klimaschutzes Oktober 2008
Seit der UN-Klimarat (IPCC) seinen alarmierenden Weltklimabericht Anfang 2007 vorgelegt hat (IPCC 2007) und seit Al Gores oskarpreisgekrönter Aufklärungsfilm »Eine unbequeme Wahrheit« weltweit die Kinosäle füllt, wurde das Klimaproblem zum Thema Nr. 1 in den Medien und bei den Weltgipfeln. Niemand kann mehr leugnen, dass die Menschheit tatsächlich ein sehr ernsthaftes Klimaproblem hat und dass sofort gehandelt werden muss, um die vorausgesagten Katastrophen abschwächen, oder vielleicht auch gerade noch verhindern zu können. Der Friedensnobelpreis für beide, Al Gore und den UNKlimarat, war eine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit. Seine Botschaft war klar: Die Erderwärmung bedroht den Weltfrieden. Das Bestreben, sie zu stoppen, ist Friedenssicherung. Der Nobelpreis sollte beiden Preisträgern und allen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, neuen Auftrieb geben, die knappe Zeit nicht länger verstreichen zu lassen und nach wirksamen Klimaschutzstrategien zu suchen. Ziel muss es sein, die Treibhausgase drastisch zu senken, nämlich um mehr als 50% bis 2050 und um an die 90% bis zum Ende des Jahrhunderts. Eine gerechte Verteilung vorausgesetzt, müsste der durchschnittliche Pro-Kopf CO2- Ausstoß von weltweit gegenwärtig 10 Tonnen langfristig auf 2 Tonnen/Jahr gesenkt werden. Beim Einhalten der Obergrenze des Temperaturanstiegs von 2°C könnten möglicherweise der Klimawandel entschärft und die dramatischen Auswirkungen auf die Menschheit gerade noch abgewendet bzw. gemindert werden.
Seit der UN-Klimarat (IPCC) seinen alarmierenden Weltklimabericht Anfang 2007 vorgelegt hat (IPCC 2007) und seit Al Gores oskarpreisgekrönter Aufklärungsfilm »Eine unbequeme Wahrheit« weltweit die Kinosäle füllt, wurde das Klimaproblem zum Thema Nr. 1 in den Medien und bei den Weltgipfeln. Niemand kann mehr leugnen, dass die Menschheit tatsächlich ein sehr ernsthaftes Klimaproblem hat und dass sofort gehandelt werden muss, um die vorausgesagten Katastrophen abschwächen, oder vielleicht auch gerade noch verhindern zu können. Der Friedensnobelpreis für beide, Al Gore und den UNKlimarat, war eine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit. Seine Botschaft war klar: Die Erderwärmung bedroht den Weltfrieden. Das Bestreben, sie zu stoppen, ist Friedenssicherung. Der Nobelpreis sollte beiden Preisträgern und allen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, neuen Auftrieb geben, die knappe Zeit nicht länger verstreichen zu lassen und nach wirksamen Klimaschutzstrategien zu suchen. Ziel muss es sein, die Treibhausgase drastisch zu senken, nämlich um mehr als 50% bis 2050 und um an die 90% bis zum Ende des Jahrhunderts. Eine gerechte Verteilung vorausgesetzt, müsste der durchschnittliche Pro-Kopf CO2- Ausstoß von weltweit gegenwärtig 10 Tonnen langfristig auf 2 Tonnen/Jahr gesenkt werden. Beim Einhalten der Obergrenze des Temperaturanstiegs von 2°C könnten möglicherweise der Klimawandel entschärft und die dramatischen Auswirkungen auf die Menschheit gerade noch abgewendet bzw. gemindert werden.
Eine neue Philosophie des Klimaschutzes, 2008 | |
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Chancengleicheit als Universalprinzip April 2008
Erschienen in: Gottschlicht/Rolf/Werning/Wollek,2008: reale Utopien,Köln
Es geht um eine allgemeingültige Gerechtigkeitstheorie, die das Dilemma des Schicht spezifischen Theoriepluralismus der gängigen Gerechtigkeitstheorien überwinden soll. Sie ermöglicht die Formulierung von Kriterien, die im realen Leben praktische Relevanz haben, sofern sie als allgemeines Prinzip in Verfassungen von Nationalstaaten, von regionalen bzw. den Nationalstaat übergreifenden Bundesstaaten, aber auch in der Charta der UNO verankert würde. Dadurch werden Grundlagen für manigfaltige Rechtsansprüche für Individuen, gesellschaftliche Gruppen, Staaten geschaffen, die die Gemeinschaft zu realen Schritten verpflichtet, die im Ergebnis zur Herrstellung gleicher Chancen führen. Dies impliziert vor allem die Herstellung gleicher Chancen beim Zugang zu Ressourcen, somit zu einer revolutionären Ressourcenumverteilung innerhalb und zwischen den Nationen. Chancengleichheit würde auch eine neue und ethisch belastbare Grunlage dafür schaffen, jedweder Monopolisierung die gesellschaftliche und rechtliche Basis zu nehmen, weil sie die Gemeinschaft verpflichtet, für Technologien, Entwicklungswege, Gesellschaftsmodelle, für Kulturen, Religionen und vieles mehr gleiche Rahmenbedingungen herzustellen. Der Beitrag stellt einen Versuch dar, um die Chancengleichheit als eine praktikable Universalethik zu begründen.
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„Krieg gegen den Terror“ und Dialog mit der muslimischen Welt am Beispiel Iran
März 2008
Der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ ist begrifflich eine Konstruktion. Diese soll kriegerische Handlungen von Staaten bzw. Staatenbündnissen gegen bewaffnete Aktionen von nichtstaatlichen Gruppen, am Völkerrecht und den Internationalen Konventionen vorbei, moralisch legitimieren. Diese Konstruktion eignet sich ganz besonders für Hegemonialstaaten um sich, neben ihren beträchtlichen Machtprivilegien im UN-Sicherheitsrat, zusätzlich politische militärische und moralisch legitimierte Interventionskapazitäten zu schaffen sowie darüber hinaus auch bei Bedarf und nach eigenem Gutdünken eigene Ziele möglichst „störungsfrei“ durchzusetzen. Die Vereinigten Staaten von Amerika legitimierten ihre diversen Kriege nicht nur in Afghanistan und Irak, auch in Somalia und den Philippinen, sondern auch alle ihre völkerrechtswidrigen Handlungen, wie die illegalen Transporte und die Folter von Terrorverdächtigen, durch die Konstruktion „Krieg gegen den Terror“. Ähnlich verhält sich auch Russland in seinem Krieg gegen Tschetschenien in Zentralasien.
März 2008
Der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ ist begrifflich eine Konstruktion. Diese soll kriegerische Handlungen von Staaten bzw. Staatenbündnissen gegen bewaffnete Aktionen von nichtstaatlichen Gruppen, am Völkerrecht und den Internationalen Konventionen vorbei, moralisch legitimieren. Diese Konstruktion eignet sich ganz besonders für Hegemonialstaaten um sich, neben ihren beträchtlichen Machtprivilegien im UN-Sicherheitsrat, zusätzlich politische militärische und moralisch legitimierte Interventionskapazitäten zu schaffen sowie darüber hinaus auch bei Bedarf und nach eigenem Gutdünken eigene Ziele möglichst „störungsfrei“ durchzusetzen. Die Vereinigten Staaten von Amerika legitimierten ihre diversen Kriege nicht nur in Afghanistan und Irak, auch in Somalia und den Philippinen, sondern auch alle ihre völkerrechtswidrigen Handlungen, wie die illegalen Transporte und die Folter von Terrorverdächtigen, durch die Konstruktion „Krieg gegen den Terror“. Ähnlich verhält sich auch Russland in seinem Krieg gegen Tschetschenien in Zentralasien.
„Krieg gegen den Terror“ und Dialog mit der muslimischen Welt am Beispiel Iran, 31. März 2008 | |
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Islam-Bashing wird zum Volkssport April 2008
Der islamfeindliche Film Fitna (»Spaltung«) des niederländischen Oppositionspolitikers Geert Wilders wird allenthalben als Aufruf zum Hass empfunden. Auch in Deutschland mehren sich Tendenzen, die moslemische Minderheit zu diskreditieren und als Bedrohung der Mehrheitsgesellschaft darzustellen. Dieser Kulturkampf erfasst nicht zuletzt die von Wolfgang Schäuble (CDU) geleitete Islamkonferenz. Aus diesem Grund hat der Osnabrücker Sozialwissenschaftler Mohssen Massarrat in dieser Woche dem Innenminister einen Offenen Brief zukommen lassen, den wir leicht gekürzt dokumentieren (Freitag, 04. 04. 2008).
Sehr geehrter Herr Minister,
ich lebe seit 1961 in Deutschland und fühle mich, dank meiner privilegierten Stellung als Akademiker, voll in die deutsche Gesellschaft und meine Fachwelt integriert und akzeptiert. Hinzu kommt, dass ich seit 37 Jahren mit einer deutschen Frau verheiratet bin und außer meiner iranischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitze. Unsere Familie, einschließlich zweier erwachsener Kinder, besitzt nicht nur zwei Staatsangehörigkeiten, sondern auch das außerordentliche Glück, in zwei Kulturen familiär, formal und mental verwurzelt zu sein.
Der islamfeindliche Film Fitna (»Spaltung«) des niederländischen Oppositionspolitikers Geert Wilders wird allenthalben als Aufruf zum Hass empfunden. Auch in Deutschland mehren sich Tendenzen, die moslemische Minderheit zu diskreditieren und als Bedrohung der Mehrheitsgesellschaft darzustellen. Dieser Kulturkampf erfasst nicht zuletzt die von Wolfgang Schäuble (CDU) geleitete Islamkonferenz. Aus diesem Grund hat der Osnabrücker Sozialwissenschaftler Mohssen Massarrat in dieser Woche dem Innenminister einen Offenen Brief zukommen lassen, den wir leicht gekürzt dokumentieren (Freitag, 04. 04. 2008).
Sehr geehrter Herr Minister,
ich lebe seit 1961 in Deutschland und fühle mich, dank meiner privilegierten Stellung als Akademiker, voll in die deutsche Gesellschaft und meine Fachwelt integriert und akzeptiert. Hinzu kommt, dass ich seit 37 Jahren mit einer deutschen Frau verheiratet bin und außer meiner iranischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitze. Unsere Familie, einschließlich zweier erwachsener Kinder, besitzt nicht nur zwei Staatsangehörigkeiten, sondern auch das außerordentliche Glück, in zwei Kulturen familiär, formal und mental verwurzelt zu sein.
Islam-Bashing wird zum Volkssport, 04. April 2008 | |
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Bombardiert Israel iranische Atomanlagen... dann in der sicheren Annahme, dass die USA nicht zögern, ebenfalls in den Krieg zu ziehen Juli 2008
Israel hat am Wochenende(vor 4. Juli 2008) bestätigt, dass die eigene Luftwaffe jüngst bei Manövern im Mittelmeer Bombenabwürfe auf iranische Atomanlagen geprobt hat. Gleizeitig meldeten israelische Militärs zu Wort, die einen baldigen Militärschlag gegen Teheran nicht ausschließen. Es ist offensichtlich, Israel und die USA sind zu tiefst miteinander verflochten, nicht nur hinsichtlich ihrer gemeisamen Interessen im Mittleren und nahen Osten. Tatsächlich haben beide Staaten auch vielmehr Gemeinsamkeiten als es bei dem ersten Blick erscheint. Weiter in: Freitag vom 4. Juli 2008
Bombardiert Israel iranische Atomanlagen, Juli 2008 | |
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USA und Israel: Rätsel einer gefährlichen Allianz Juni 2008
Sollte Israel seine Drohung wahr machen und Iran bombardieren – Gott behüte die Welt vor diesem Unfug – dann nur in der sicheren Annahme, dass die US-Regierung nicht zögern würde, ebenfalls in den Krieg zu ziehen. Kein Zweifel – die Eliten beider Staaten sitzen im
selben Boot im stürmischen Ozean unserer Welt im selben Boot. Während der Vorwahlen in den USA erwiesen nicht nur McCain und Hillary Clinton vor der versammelten Mannschaft der Israel Lobby AIPAC ihre Ergebenheit, sondern in erstaunlich unterwürfiger Form auch
Barak Obama. John Mearsheimers und Stephen Walts Thesen über den Einfluss der Israel-Lobby auf die US-Außenpolitik bewahrheiten sich offensichtlich auf der ganzen Linie. Umgekehrt gilt auch, dass die US-Regierungen Israels Politik auch ohne amerikanische
Lobby maßgeblich bestimmen. Diese Verbindung ist wie nie zuvor in den letzten Jahren zu einer Art Schicksalsgemeinschaft zusammengewachsen. Im letzten Libanon-Krieg formulierte Condoleezza Rice die Bedingungen für einen israelischen Waffenstillstand, als
wäre sie zugleich auch Außenministerin von Israel: "Wenn die Hisbollah entwaffnet, die Waffenlieferungen unterbunden sind und eine internationale Stabilisierungstruppe im Südlibanon stationiert ist, dann wird Israel einem Waffenstillstand zustimmen."
Sollte Israel seine Drohung wahr machen und Iran bombardieren – Gott behüte die Welt vor diesem Unfug – dann nur in der sicheren Annahme, dass die US-Regierung nicht zögern würde, ebenfalls in den Krieg zu ziehen. Kein Zweifel – die Eliten beider Staaten sitzen im
selben Boot im stürmischen Ozean unserer Welt im selben Boot. Während der Vorwahlen in den USA erwiesen nicht nur McCain und Hillary Clinton vor der versammelten Mannschaft der Israel Lobby AIPAC ihre Ergebenheit, sondern in erstaunlich unterwürfiger Form auch
Barak Obama. John Mearsheimers und Stephen Walts Thesen über den Einfluss der Israel-Lobby auf die US-Außenpolitik bewahrheiten sich offensichtlich auf der ganzen Linie. Umgekehrt gilt auch, dass die US-Regierungen Israels Politik auch ohne amerikanische
Lobby maßgeblich bestimmen. Diese Verbindung ist wie nie zuvor in den letzten Jahren zu einer Art Schicksalsgemeinschaft zusammengewachsen. Im letzten Libanon-Krieg formulierte Condoleezza Rice die Bedingungen für einen israelischen Waffenstillstand, als
wäre sie zugleich auch Außenministerin von Israel: "Wenn die Hisbollah entwaffnet, die Waffenlieferungen unterbunden sind und eine internationale Stabilisierungstruppe im Südlibanon stationiert ist, dann wird Israel einem Waffenstillstand zustimmen."
USA und Israel: Rätsel einer gefährlichen Allianz, Juni 2008 | |
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Klimaschutz braucht einen Sichtwechsel, eine neue Philosophie Juni 2008
Seit der UN-Klimarat (IPCC) seinen alarmierenden Weltklimabericht Anfang 2007 vorgelegt hat und seit Al Gores oskarpreisgekrönter Aufklärungsfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ weltweit die Kinosäle füllt, wurde das Klimaproblem zum Thema Nr. 1 in den Medien und bei den Weltgipfeln. Niemand kann mehr leugnen, dass die Menschheit tatsächlich ein sehr ernsthaftes Klimaproblem hat und dass sofort gehandelt werden muss, um die vorausgesagten Katastrophen abschwächen, oder vielleicht auch gerade noch verhindern zu können. Der Friedensnobelpreis für beide, Al Gore und den UN-Klimarat, war eine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit. Seine Botschaft war klar: Die Erderwärmung bedroht den Weltfrieden, der Klimawandel ist ein potentieller Kriegstreiber. Das Bestreben, ihn zu stoppen, ist Friedenssicherung. Der Nobelpreis sollte beiden Preisträgern und allen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, neuen Auftrieb geben, die knappe Zeit nicht länger verstreichen zu lassen und nach wirksamen Klimaschutzstrategien zu suchen.
Seit der UN-Klimarat (IPCC) seinen alarmierenden Weltklimabericht Anfang 2007 vorgelegt hat und seit Al Gores oskarpreisgekrönter Aufklärungsfilm „Eine unbequeme Wahrheit“ weltweit die Kinosäle füllt, wurde das Klimaproblem zum Thema Nr. 1 in den Medien und bei den Weltgipfeln. Niemand kann mehr leugnen, dass die Menschheit tatsächlich ein sehr ernsthaftes Klimaproblem hat und dass sofort gehandelt werden muss, um die vorausgesagten Katastrophen abschwächen, oder vielleicht auch gerade noch verhindern zu können. Der Friedensnobelpreis für beide, Al Gore und den UN-Klimarat, war eine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit. Seine Botschaft war klar: Die Erderwärmung bedroht den Weltfrieden, der Klimawandel ist ein potentieller Kriegstreiber. Das Bestreben, ihn zu stoppen, ist Friedenssicherung. Der Nobelpreis sollte beiden Preisträgern und allen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, neuen Auftrieb geben, die knappe Zeit nicht länger verstreichen zu lassen und nach wirksamen Klimaschutzstrategien zu suchen.
Klimaschutz braucht einen Sichtwechsel, eine neue Philosophie, Juni 2008 | |
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Ölreichtum zwischen Segen und Fluch: Beispiel Iran Sommer 2008
Iran ist der viertgrößte Ölexporteur der Welt und der Ölpreis steigt und steigt. Eigentlich verfügt Irans Regierung über finanzielle Rahmenbedingungen, von denen manch andere Regierungen in den Industrie- und Entwicklungsländern nur träumen können. Eigentlich hätte der iranische Präsident auch die einmalige Chance, durch schlüssige Industrieprojekte mehrere Millionen von Arbeitsplätzen zu schaffen und die Arbeitslosenrate von offiziell 20 % drastisch zu senken. Denn an qualifiziertem Personal und starker Inlandsnachfrage mangelt es kaum. Es wäre auch durchaus möglich, parallel dazu das gesamte Sozialsystem zu reformieren, in benachteiligten Regionen die Industrialisierung zu fördern und der Landflucht in die großen Städte Einhalt zu gebieten und die sozialen Ungleichheiten zu verringern. Wie kommt es aber, dass genau dies nicht geschieht und dass im Gegenteil die Inflation über 20 % beträgt, die Kaufkraft der Lohn- und Gehaltsabhängigen ständig abnimmt und reiche Schichten immer reicher und arme Schichten immer ärmer werden?
Iran ist der viertgrößte Ölexporteur der Welt und der Ölpreis steigt und steigt. Eigentlich verfügt Irans Regierung über finanzielle Rahmenbedingungen, von denen manch andere Regierungen in den Industrie- und Entwicklungsländern nur träumen können. Eigentlich hätte der iranische Präsident auch die einmalige Chance, durch schlüssige Industrieprojekte mehrere Millionen von Arbeitsplätzen zu schaffen und die Arbeitslosenrate von offiziell 20 % drastisch zu senken. Denn an qualifiziertem Personal und starker Inlandsnachfrage mangelt es kaum. Es wäre auch durchaus möglich, parallel dazu das gesamte Sozialsystem zu reformieren, in benachteiligten Regionen die Industrialisierung zu fördern und der Landflucht in die großen Städte Einhalt zu gebieten und die sozialen Ungleichheiten zu verringern. Wie kommt es aber, dass genau dies nicht geschieht und dass im Gegenteil die Inflation über 20 % beträgt, die Kaufkraft der Lohn- und Gehaltsabhängigen ständig abnimmt und reiche Schichten immer reicher und arme Schichten immer ärmer werden?
Ölreichtum zwischen Segen und Fluch: Beispiel Iran, Sommer 2008 | |
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Rätsel Ölpreis August 2008
Ob USA oder China, Russland oder Indien: Erdöl schmiert die gesamte Weltwirtschaft. Kein Preis spielt deshalb eine derartig große globale Rolle wie der für das Fass Rohöl. Und das umso mehr, als er seit geraumer Zeit schier explodiert. Dabei hatte noch vor zehn Jahren, auf seinem historischen Tiefpunkt im Jahr 1998, der Preis für ein Barrel gerade mal 13 US-Dollar betragen. Doch ab 2004 änderte sich die Lage grundlegend. Seither erhöhte sich der Preis bis Mitte Juli 2008 auf 147 US-Dollar je Fass – der bisher höchste Stand in der Geschichte.
Für nahezu alle Beobachter und Wirtschaftstheoretiker kam dieser rasante Preisanstieg völlig unerwartet. Denn noch Ende des letzten Jahrzehnts hatten sich die OPEC-Staaten auf einen mittleren Preiskorridor zwischen 22 und 28 US-Dollar pro Fass geeinigt. Diese Entscheidung beruhte zum einen auf der politischen Entspannung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran (unter dem reformorientierten Präsidenten Khatami) und zum anderen auf der Einsicht, dass die Modernisierung der Produktionsanlagen und die Aufrechterhaltung der Förderkapazitäten erhebliche Investitionen erfordern. In der Folge bewegte sich der Ölpreis bis 2003 innerhalb des vereinbarten Preiskorridors. Doch seither spielen die Preise scheinbar verrückt. Wie aber erklärt sich die regelrechte Preisexplosion?
Ob USA oder China, Russland oder Indien: Erdöl schmiert die gesamte Weltwirtschaft. Kein Preis spielt deshalb eine derartig große globale Rolle wie der für das Fass Rohöl. Und das umso mehr, als er seit geraumer Zeit schier explodiert. Dabei hatte noch vor zehn Jahren, auf seinem historischen Tiefpunkt im Jahr 1998, der Preis für ein Barrel gerade mal 13 US-Dollar betragen. Doch ab 2004 änderte sich die Lage grundlegend. Seither erhöhte sich der Preis bis Mitte Juli 2008 auf 147 US-Dollar je Fass – der bisher höchste Stand in der Geschichte.
Für nahezu alle Beobachter und Wirtschaftstheoretiker kam dieser rasante Preisanstieg völlig unerwartet. Denn noch Ende des letzten Jahrzehnts hatten sich die OPEC-Staaten auf einen mittleren Preiskorridor zwischen 22 und 28 US-Dollar pro Fass geeinigt. Diese Entscheidung beruhte zum einen auf der politischen Entspannung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran (unter dem reformorientierten Präsidenten Khatami) und zum anderen auf der Einsicht, dass die Modernisierung der Produktionsanlagen und die Aufrechterhaltung der Förderkapazitäten erhebliche Investitionen erfordern. In der Folge bewegte sich der Ölpreis bis 2003 innerhalb des vereinbarten Preiskorridors. Doch seither spielen die Preise scheinbar verrückt. Wie aber erklärt sich die regelrechte Preisexplosion?
Rätsel Ölpreis, August 2008 | |
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30 Stunden-Woche, das Gebot der Stunde Dezember 2008
Hurra, 2009 wird niemand entlassen, das stellten die dreißig deutschen DAXUnternehmen
in „Aussicht“. Die Weihnachtsüberraschung war jedenfalls geglückt. Mit ihrer Symbolpolitik ist es Angela Merkel wieder einmal meisterhaft gelungen zu beschwichtigen. Dazu diente das ganze Theater „Konjunkturgipfel“, das kurz vor Weihnachten aufgeführt wurde. Außer den Spitzenmanagern der Wirtschaft war auch die Gewerkschaftsführung im Bundeskanzleramt mit von der Partie.
Hurra, 2009 wird niemand entlassen, das stellten die dreißig deutschen DAXUnternehmen
in „Aussicht“. Die Weihnachtsüberraschung war jedenfalls geglückt. Mit ihrer Symbolpolitik ist es Angela Merkel wieder einmal meisterhaft gelungen zu beschwichtigen. Dazu diente das ganze Theater „Konjunkturgipfel“, das kurz vor Weihnachten aufgeführt wurde. Außer den Spitzenmanagern der Wirtschaft war auch die Gewerkschaftsführung im Bundeskanzleramt mit von der Partie.
30 Stunden-Woche, das Gebot der Stunde, 21. Dezember 2008 | |
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Kostenexternalisierung Oktober 2008
In der neoklassischen Ökonomie werden soziale und ökologische Folgen der gesellschaftlichen Produktion, die nicht monetär erfasst werden bzw. Kosten, die in der Wirtschaftsrechnung dersie verursachenden Betriebe nicht auftauchen und auf Dritte abgewälzt werden, als externe Kosten bezeichnet. Erste Versuche zur Darstellung der Ursachen und Wirkungen externer Kosten gehen auf Alfred Marshall (1890) und Arthur C. Pigou (1920) zurück. Gegenwärtig spielen zwar externe Kosten vor allem in der neoklassischen Umweltökonomie eine größere Rolle, sie haben jedoch nicht die Bedeutung, die ihnen zukommt, obwohl es in dieser Schule inzwischen unstrittig ist, dass >externe Kosten als eine der wesentlichen Ursachen der Umweltzerstörung in marktwirtschaftlichen wie planwirtschaftlichen Systemen angesehen werden müssen< (Wicke, 1993: 43 ff). In Abgrenzung zur Neoklassik misst die institutionelle Ökonomie dem Phänomen externer Kosten deutlich größere Bedeutung bei. Karl William Kapp (1950) hat dazu erste zukunftsweisende Überlegungen geliefert. Bei Marx und in den klassischen Imperialismustheorien werden Teilaspekte der Kostenexternalisierung im Zusammenhang mit dem Ausbeutungsbegriff thematisiert, ohne jedoch Kostenexternalisierung als eigenständige Kategorie in Betracht zu ziehen.
In der neoklassischen Ökonomie werden soziale und ökologische Folgen der gesellschaftlichen Produktion, die nicht monetär erfasst werden bzw. Kosten, die in der Wirtschaftsrechnung dersie verursachenden Betriebe nicht auftauchen und auf Dritte abgewälzt werden, als externe Kosten bezeichnet. Erste Versuche zur Darstellung der Ursachen und Wirkungen externer Kosten gehen auf Alfred Marshall (1890) und Arthur C. Pigou (1920) zurück. Gegenwärtig spielen zwar externe Kosten vor allem in der neoklassischen Umweltökonomie eine größere Rolle, sie haben jedoch nicht die Bedeutung, die ihnen zukommt, obwohl es in dieser Schule inzwischen unstrittig ist, dass >externe Kosten als eine der wesentlichen Ursachen der Umweltzerstörung in marktwirtschaftlichen wie planwirtschaftlichen Systemen angesehen werden müssen< (Wicke, 1993: 43 ff). In Abgrenzung zur Neoklassik misst die institutionelle Ökonomie dem Phänomen externer Kosten deutlich größere Bedeutung bei. Karl William Kapp (1950) hat dazu erste zukunftsweisende Überlegungen geliefert. Bei Marx und in den klassischen Imperialismustheorien werden Teilaspekte der Kostenexternalisierung im Zusammenhang mit dem Ausbeutungsbegriff thematisiert, ohne jedoch Kostenexternalisierung als eigenständige Kategorie in Betracht zu ziehen.
Kostenexternalisierung, Oktober 2008 | |
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