2006:
Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur Kriegsvermeidung und Lösung des Iran-Atomkonflikts März 2006
Nach langem Ringen zwischen USA, den EU-Drei, Russland und China hat der UNSicherheitsrat am 28. März 2006 eine neue Iran-Resolution verabschiedet. Darin wird Iran eine Frist von einem Monat gesetzt, um alle Aktivitäten zur Urananreicherung einzustellen.
Mit dieser Resolution verfolgt die US-Regierung das Ziel, für den Fall, dass der Iran die Forderung des UN-Sicherheitsrates nicht erfüllt, als nächsten Schritt den Sicherheitsrat zu Sanktionsmaßnahmen gegen den Iran zu drängen. Sollte der Iran mit harten
Gegenmaßnahmen reagieren, könnte international eine anti-iranische Stimmung entstehen, bei der sich die US-Regierung legitimiert fühlt, notfalls auch ohne einen Sicherheitsratsbeschluss allein oder in einer Koalition mit Israel und vielleicht auch England gegen Irans Atom- und Militäranlagen einen Luftkrieg zu führen.
Nach langem Ringen zwischen USA, den EU-Drei, Russland und China hat der UNSicherheitsrat am 28. März 2006 eine neue Iran-Resolution verabschiedet. Darin wird Iran eine Frist von einem Monat gesetzt, um alle Aktivitäten zur Urananreicherung einzustellen.
Mit dieser Resolution verfolgt die US-Regierung das Ziel, für den Fall, dass der Iran die Forderung des UN-Sicherheitsrates nicht erfüllt, als nächsten Schritt den Sicherheitsrat zu Sanktionsmaßnahmen gegen den Iran zu drängen. Sollte der Iran mit harten
Gegenmaßnahmen reagieren, könnte international eine anti-iranische Stimmung entstehen, bei der sich die US-Regierung legitimiert fühlt, notfalls auch ohne einen Sicherheitsratsbeschluss allein oder in einer Koalition mit Israel und vielleicht auch England gegen Irans Atom- und Militäranlagen einen Luftkrieg zu führen.
Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur Kriegsvermeidung und Lösung des Iran-Atomkonflikts, 10. März 2006 | |
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Der Countdown läuft März 2006
Vor über einem Jahr enthüllte Seymour Hersh die Taktik der US-Neokonservativen im Atomkonflikt mit dem Iran, sie würden zur Tat schreiten »sobald die EU-Diplomatie scheitert«. Nun ist es soweit, die EU-Diplomatie war laienhaft genug, um in diese längst offensichtliche US-Falle hinein zu tappen. Sie hat Ende Januar die Initiative an den Sicherheitsrat, im Klartext an die USA, weiter gegeben. Nun liegt El Baradeis angekündigter Bericht vor, in dem Teheran ganz im Sinne der USA aufgefordert wird, sich dem »Willen der Weltgemeinschaft«, richtiger dem Diktat einer US-Führung zu unterwerfen, die für Abu Ghraib und Guantanamo mit 14.000 Gefangenen die Verantwortung trägt. Für die USNeokonservativen ist damit ihr Ziel zum Greifen nah. Jetzt kann und will George Bush handeln: Zunächst ein befristetes Ultimatum, dann Sanktionen mit dem Ziel, Iran in eine Eskalationsdynamik zu treiben, die schließlich in einen Luftkrieg münden könnte.
Vor über einem Jahr enthüllte Seymour Hersh die Taktik der US-Neokonservativen im Atomkonflikt mit dem Iran, sie würden zur Tat schreiten »sobald die EU-Diplomatie scheitert«. Nun ist es soweit, die EU-Diplomatie war laienhaft genug, um in diese längst offensichtliche US-Falle hinein zu tappen. Sie hat Ende Januar die Initiative an den Sicherheitsrat, im Klartext an die USA, weiter gegeben. Nun liegt El Baradeis angekündigter Bericht vor, in dem Teheran ganz im Sinne der USA aufgefordert wird, sich dem »Willen der Weltgemeinschaft«, richtiger dem Diktat einer US-Führung zu unterwerfen, die für Abu Ghraib und Guantanamo mit 14.000 Gefangenen die Verantwortung trägt. Für die USNeokonservativen ist damit ihr Ziel zum Greifen nah. Jetzt kann und will George Bush handeln: Zunächst ein befristetes Ultimatum, dann Sanktionen mit dem Ziel, Iran in eine Eskalationsdynamik zu treiben, die schließlich in einen Luftkrieg münden könnte.
Der Countdown läuft, 10. März 2006 | |
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Der Iran-Atomkonflikt ist in einer entscheidenden Phase angelangt. Thesen und
Empfehlungen März 2006
Die US-Regierung ist offensichtlich weiterhin entschlossen, auf einen Gewalteinsatz gegen den Iran nicht zu verzichten und sich trotz Irak-Desaster auf ein neues Abenteuer im Mittleren Osten einzulassen. Auf Veranlassung der US-Regierung soll Iran – laut vorliegendem Resolutionsentwurf – ultimativ durch den UN-Sicherheitsrat aufgefordert werden, sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der Anreicherung von Uran unverzüglich zu suspendieren. Im Falle einer iranischen Ablehnung muss damit gerechnet werden, dass die US-Regierung sich
nicht allein auf Sanktionen beschränken wird. Vielmehr ist es nicht mehr auszuschließen, dass eine Eskalation, in die auch die iranische Regierung hineingerät bzw. diese selbst mit hervorruft, in einen Luftkrieg einmündet, den die USA möglicherweise auch ohne einen
Sicherheitsratsbeschluss im Alleingang führen. Dieses Szenario ist vor allem dann nicht auszuschließen, solange auch die EU die Kriegsoption offen hält und grundsätzlich nicht ausschließt.
Empfehlungen März 2006
Die US-Regierung ist offensichtlich weiterhin entschlossen, auf einen Gewalteinsatz gegen den Iran nicht zu verzichten und sich trotz Irak-Desaster auf ein neues Abenteuer im Mittleren Osten einzulassen. Auf Veranlassung der US-Regierung soll Iran – laut vorliegendem Resolutionsentwurf – ultimativ durch den UN-Sicherheitsrat aufgefordert werden, sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der Anreicherung von Uran unverzüglich zu suspendieren. Im Falle einer iranischen Ablehnung muss damit gerechnet werden, dass die US-Regierung sich
nicht allein auf Sanktionen beschränken wird. Vielmehr ist es nicht mehr auszuschließen, dass eine Eskalation, in die auch die iranische Regierung hineingerät bzw. diese selbst mit hervorruft, in einen Luftkrieg einmündet, den die USA möglicherweise auch ohne einen
Sicherheitsratsbeschluss im Alleingang führen. Dieses Szenario ist vor allem dann nicht auszuschließen, solange auch die EU die Kriegsoption offen hält und grundsätzlich nicht ausschließt.
Der Iran-Atomkonflikt ist in einer entscheidenden Phase angelangt, Thesen und Empfehlungen, März 2006 | |
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Die US Regierung ist auf Kriegskurs gegen Iran April 2006
Die US-Regierung ist auf Kriegskurs gegenüber Iran, 2006 | |
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Noch ein endloser Blitzkrieg? April 2006
George Bush, Dick Cheney und Donald Rumsfeld sind ihrem Ziel ein weiteres Stück näher gekommen. Condoleezza Rice hat den UNSicherheitsrat aufgefordert, die iranische Atompolitik zur Bedrohung für den Weltfrieden zu erklären und Teheran nach Kapitel VII der UNCharta den Einsatz »aller notwendigen Mittel« anzudrohen. Präsident Mahmud Ahmadinedschad teilte im Gegenzug mit, Iran sei eine Atommacht, und reagierte damit genau so, wie es die US-Regierung nach ihrer harschen Ablehnung des russischen Kompromissvorschlages am 7. März erwartet hatte. Beide Seiten denken und handeln nach der Logik von Drohung und Gegendrohung. Bush will den Krieg – und Ahmadinedschad scheut ihn nicht.
George Bush, Dick Cheney und Donald Rumsfeld sind ihrem Ziel ein weiteres Stück näher gekommen. Condoleezza Rice hat den UNSicherheitsrat aufgefordert, die iranische Atompolitik zur Bedrohung für den Weltfrieden zu erklären und Teheran nach Kapitel VII der UNCharta den Einsatz »aller notwendigen Mittel« anzudrohen. Präsident Mahmud Ahmadinedschad teilte im Gegenzug mit, Iran sei eine Atommacht, und reagierte damit genau so, wie es die US-Regierung nach ihrer harschen Ablehnung des russischen Kompromissvorschlages am 7. März erwartet hatte. Beide Seiten denken und handeln nach der Logik von Drohung und Gegendrohung. Bush will den Krieg – und Ahmadinedschad scheut ihn nicht.
Noch ein endloser Blitzkrieg? 19. April 2006 | |
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Entschlossene Geschlossenheit Mai 2006
Die beiden Kernsätze nach der Merkel-Visite jüngst bei George Bush lauteten: Es soll eine friedliche Lösung geben, und die wolle man gemeinsam finden. Im Umkehrschluss: Kein Krieg und keine Alleingänge der Amerikaner. So vielversprechend das klingen mag – beide
Essentials sind nicht deckungsgleich, wenn die deutsche Kanzlerin zugleich von der »entschlossenen Geschlossenheit« spricht, die der Westen gegenüber Teheran zeigen müsse. Das bedeutet letztlich, stets auf Schulterschluss mit der US-Position bedacht zu sein, um diese »Geschlossenheit« nicht zu gefährden. Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Sollte die Eskalation mit abgestuften Sanktionen gegen Teheran so systemtisch wie bisher fortgeführt werden und der Iran ungeachtet dessen einen Totalverzicht auf sein Atomprogramm verweigern, dürfte Merkel am Ende nichts anderes übrig bleiben als gegen den Iran einen US-Gewalteinsatz – mit oder ohne UNResolution - hinzunehmen. Merkels „entschlossene Geschlossenheit« lässt eben keine andere Option zu. Ob mit Zähneknirschen oder nicht – das wird für die Dynamik, die von einem bestimmten Punkt an entsteht, ohne Belang sein. Deutschland wäre dann für einen Krieg mitverantwortlich, der auf jeden Fall
für Iran und für die gesamte Region, aber auch für Europa verheerend sein dürfte.
Die beiden Kernsätze nach der Merkel-Visite jüngst bei George Bush lauteten: Es soll eine friedliche Lösung geben, und die wolle man gemeinsam finden. Im Umkehrschluss: Kein Krieg und keine Alleingänge der Amerikaner. So vielversprechend das klingen mag – beide
Essentials sind nicht deckungsgleich, wenn die deutsche Kanzlerin zugleich von der »entschlossenen Geschlossenheit« spricht, die der Westen gegenüber Teheran zeigen müsse. Das bedeutet letztlich, stets auf Schulterschluss mit der US-Position bedacht zu sein, um diese »Geschlossenheit« nicht zu gefährden. Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Sollte die Eskalation mit abgestuften Sanktionen gegen Teheran so systemtisch wie bisher fortgeführt werden und der Iran ungeachtet dessen einen Totalverzicht auf sein Atomprogramm verweigern, dürfte Merkel am Ende nichts anderes übrig bleiben als gegen den Iran einen US-Gewalteinsatz – mit oder ohne UNResolution - hinzunehmen. Merkels „entschlossene Geschlossenheit« lässt eben keine andere Option zu. Ob mit Zähneknirschen oder nicht – das wird für die Dynamik, die von einem bestimmten Punkt an entsteht, ohne Belang sein. Deutschland wäre dann für einen Krieg mitverantwortlich, der auf jeden Fall
für Iran und für die gesamte Region, aber auch für Europa verheerend sein dürfte.
Entschlossene Geschlossenheit, 19. Mai 2006 | |
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Ölpreis und Demokratie Juni 2006
Öl war das mit Abstand bedeutendste strategische Gut im 20. Jahrhundert und wird es auch absehbar bleiben. Die bisher geltenden Ölniedrigpreise sind für drei schicksalhafte Entwicklungen in der heutigen Welt verantwortlich: sie begünstigten die energieintensiven, weltweit nicht nachhaltigen Wachstumsmuster, sie forcierten die Destabilisierung des Weltklimas und sie wurden zu einem maßgeblichen Hebel der Umverteilung der Ölrente zu Gunsten der Konsumentenstaaten. Die typisch neoklassische Antwort, dass Angebot und Nachfrage die Ölpreise bestimmen, ist tautologisch und lieferte lediglich die Rechtfertigung für Ölniedrigpreise. Die Neoklassik hat weder für die Paradoxie des langanhaltenden Ölüberangebots und Preissenkungen noch für Preissprünge in den letzten 30 Jahren eine schlüssige Erklärung. Eine umfassende Ölpreistheorie, die der Komplexität des Gegenstandes Rechnung trägt, ist aber nötig, da sie hilft, den jeweils selektiven Blick zu überwinden und die Rahmenbedingungen für eine weltweit nachhaltige Energieversorgung unvoreingenommen zu diskutieren. Bei der Ölpreisbildung sind vier empirisch und wissenschaftlich nachweisbare Faktoren maßgebend: 1. Marginal Costs, 2. Knappheitsrente (Scarcity Costs), 3. Zinsrate auf internationalen Finanzmärkten und 4. die nationale Souveränität und Demokratie in den Öl produzierenden Staaten. Den Industriestaaten gelang es im 20. Jahrhundert mittels politischer Intervention und Kooperation mit diktatorisch regierten Ölstaaten, die Marktgesetze und damit auch die Bildung von ökonomisch begründeten Ölpreisen außer Kraft zu setzen und das Angebotsverhalten der Ölstaaten ihren kurzfristigen Staatsinteressen unterzuordnen. Die Berücksichtigung der Demokratie als Ölpreis regulierender Faktor mag überraschen, sie resultiert aber aus den Grundprämissen aller ökonomischen Lehrmeinungen. Dieser Aspekt dürfte auch im Hinblick auf das US-Projekt „Demokratisierung für Greater Middle East“ - sofern dies ernst gemeint ist - eine politische Brisanz gewinnen.
Öl war das mit Abstand bedeutendste strategische Gut im 20. Jahrhundert und wird es auch absehbar bleiben. Die bisher geltenden Ölniedrigpreise sind für drei schicksalhafte Entwicklungen in der heutigen Welt verantwortlich: sie begünstigten die energieintensiven, weltweit nicht nachhaltigen Wachstumsmuster, sie forcierten die Destabilisierung des Weltklimas und sie wurden zu einem maßgeblichen Hebel der Umverteilung der Ölrente zu Gunsten der Konsumentenstaaten. Die typisch neoklassische Antwort, dass Angebot und Nachfrage die Ölpreise bestimmen, ist tautologisch und lieferte lediglich die Rechtfertigung für Ölniedrigpreise. Die Neoklassik hat weder für die Paradoxie des langanhaltenden Ölüberangebots und Preissenkungen noch für Preissprünge in den letzten 30 Jahren eine schlüssige Erklärung. Eine umfassende Ölpreistheorie, die der Komplexität des Gegenstandes Rechnung trägt, ist aber nötig, da sie hilft, den jeweils selektiven Blick zu überwinden und die Rahmenbedingungen für eine weltweit nachhaltige Energieversorgung unvoreingenommen zu diskutieren. Bei der Ölpreisbildung sind vier empirisch und wissenschaftlich nachweisbare Faktoren maßgebend: 1. Marginal Costs, 2. Knappheitsrente (Scarcity Costs), 3. Zinsrate auf internationalen Finanzmärkten und 4. die nationale Souveränität und Demokratie in den Öl produzierenden Staaten. Den Industriestaaten gelang es im 20. Jahrhundert mittels politischer Intervention und Kooperation mit diktatorisch regierten Ölstaaten, die Marktgesetze und damit auch die Bildung von ökonomisch begründeten Ölpreisen außer Kraft zu setzen und das Angebotsverhalten der Ölstaaten ihren kurzfristigen Staatsinteressen unterzuordnen. Die Berücksichtigung der Demokratie als Ölpreis regulierender Faktor mag überraschen, sie resultiert aber aus den Grundprämissen aller ökonomischen Lehrmeinungen. Dieser Aspekt dürfte auch im Hinblick auf das US-Projekt „Demokratisierung für Greater Middle East“ - sofern dies ernst gemeint ist - eine politische Brisanz gewinnen.
Ölpreis und Demokratie, Juni 2006 | |
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In Libanon prallen auch Israel und Iran aufeinander August 2006
Was wäre, wenn die Hisbollah im neuen Israel- Libanon Krieg mit iranischen Raketen Tel Aviv angegriffen hätte. Wäre genau dadurch für Israel nicht der "Ernstfall" eingetreten, um zum Krieg gegen Iran überzugehen. War ein solcher "Ernstfall" sogar gewollt? Es gibt jedenfalls einige Anzeichen dafür, dass die Regierung der islamischen Republik zur Vorbeugung des Eintretens des "Ernstfalls" einiges getan hat. Weiter in: Frankfurter Rundschau vom 23. August 2006
Im Libanon prallen auch Israel und Iran aufeinander, 2006 | |
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Ein heimtückischer Plan August 2006
Erklärtes Hauptziel der israelischen Intervention im Libanon war es, die Hisbollah- Milizen zu zerschlagen und eine Sicherheitszone im Süden des Landes einzurichten. Offiziell hieß es, die Bedrohung durch die Katjuscha-Raketen der Hisbollah sollte dauerhaft unterbunden werden. Bald wurde freilich klar, es ging um wesentlich mehr. Es ging auch um den Iran und einen »Neuen Nahen Osten«. Warum aber hatte dieser Krieg, der trotz der Waffenruhe noch nicht beendet ist, sehr viel mit dem Iran-Konflikt zu tun? Und weshalb hat Washington einen
Waffenstillstand systematisch hinaus gezögert?
Erklärtes Hauptziel der israelischen Intervention im Libanon war es, die Hisbollah- Milizen zu zerschlagen und eine Sicherheitszone im Süden des Landes einzurichten. Offiziell hieß es, die Bedrohung durch die Katjuscha-Raketen der Hisbollah sollte dauerhaft unterbunden werden. Bald wurde freilich klar, es ging um wesentlich mehr. Es ging auch um den Iran und einen »Neuen Nahen Osten«. Warum aber hatte dieser Krieg, der trotz der Waffenruhe noch nicht beendet ist, sehr viel mit dem Iran-Konflikt zu tun? Und weshalb hat Washington einen
Waffenstillstand systematisch hinaus gezögert?
Ein heimtückischer Plan, 18.August 2006 | |
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Der Unsinn vom demographischen Materialismus Dezember 2006
Das Repertoire an Theorien, warum Kriege geführt und Regime gestürzt werden, ist um eine neue Theorie reicher geworden. Youth bulge (eine Beule in der demografischen Kurve, ein Überhang an jungen Menschen, die keinen Platz in der Gesellschaft finden), ist nach Gunnar Heinsohn Hauptursache für die Gewaltausbrüche, die uns so dramatisch beunruhigen. Ein Überhang an jungen Männern im Alter zwischen 15 – 24 Jahren ist, sofern er die 30 %-Marke an der Gesamtbevölkerung überschreitet, nach dieser Theorie die hinreichende Bedingung
für die Entstehung von zwischenstaatlichen Kriegen, Bürgerkriegen, politischen Umstürzen usw. Mit dieser Prämisse erklärt Heinsohn den Sturz des Schah-Regimes im Iran und Khomeinis islamische Revolution, für die Kriege in Afghanistan, im Irak, im Libanon und auch für den Palästina-Konflikt. Heinsohn untermauert in seinem neuesten Buch „Söhne und Weltmacht. Terror um Aufstieg und Fall der Nationen“ seine These, die übrigens auch der CIA in einer Studie schon vor 11 Jahren vertreten hat, mit beeindruckendem Zahlenmaterial.
Das Repertoire an Theorien, warum Kriege geführt und Regime gestürzt werden, ist um eine neue Theorie reicher geworden. Youth bulge (eine Beule in der demografischen Kurve, ein Überhang an jungen Menschen, die keinen Platz in der Gesellschaft finden), ist nach Gunnar Heinsohn Hauptursache für die Gewaltausbrüche, die uns so dramatisch beunruhigen. Ein Überhang an jungen Männern im Alter zwischen 15 – 24 Jahren ist, sofern er die 30 %-Marke an der Gesamtbevölkerung überschreitet, nach dieser Theorie die hinreichende Bedingung
für die Entstehung von zwischenstaatlichen Kriegen, Bürgerkriegen, politischen Umstürzen usw. Mit dieser Prämisse erklärt Heinsohn den Sturz des Schah-Regimes im Iran und Khomeinis islamische Revolution, für die Kriege in Afghanistan, im Irak, im Libanon und auch für den Palästina-Konflikt. Heinsohn untermauert in seinem neuesten Buch „Söhne und Weltmacht. Terror um Aufstieg und Fall der Nationen“ seine These, die übrigens auch der CIA in einer Studie schon vor 11 Jahren vertreten hat, mit beeindruckendem Zahlenmaterial.
Der Unsinn vom demographischen Materialismus, Dezember 2006 | |
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Über Kioto I hinaus Mai 2006
Das Kioto-Protokoll ist im Februar 2005 endlich in Kraft getreten. Dennoch ist die klimaschutzpolitische Bilanz des Kioto-Prozesses nicht ermutigend. Die vereinbarten Ziele zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen bleiben weit hinter den klimaschutzpolitischen Zielen zurück; selbst diese werden bis zum Ende des Vertragszeitraums 2012 nicht erreicht. Nicht nur die fehlende Einsicht der Vertragsstaaten setzt dem laufenden Kioto-Prozess Grenzen. Auch die Hauptinstrumente und Mechanismen, die bisher entwickelten Programme, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Energieeinsparung und zum Ausbau regenerativer Energietechnologien sind den klimaschutzpolitischen Herausforderungen nicht gewachsen. Sie sind überwiegend nachfrageorientiert, in der Regel defensiv und mit hohen Transaktionskosten verbunden. Sie entstanden als ökologische Kompensation für Öl- und Energieniedrigpreise und in der Annahme, dass diese Ära des Öls im Überfluss und zu niedrigen Preisen weit in das 21. Jahrhundert hinein Bestand haben wird.
Das Kioto-Protokoll ist im Februar 2005 endlich in Kraft getreten. Dennoch ist die klimaschutzpolitische Bilanz des Kioto-Prozesses nicht ermutigend. Die vereinbarten Ziele zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen bleiben weit hinter den klimaschutzpolitischen Zielen zurück; selbst diese werden bis zum Ende des Vertragszeitraums 2012 nicht erreicht. Nicht nur die fehlende Einsicht der Vertragsstaaten setzt dem laufenden Kioto-Prozess Grenzen. Auch die Hauptinstrumente und Mechanismen, die bisher entwickelten Programme, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Energieeinsparung und zum Ausbau regenerativer Energietechnologien sind den klimaschutzpolitischen Herausforderungen nicht gewachsen. Sie sind überwiegend nachfrageorientiert, in der Regel defensiv und mit hohen Transaktionskosten verbunden. Sie entstanden als ökologische Kompensation für Öl- und Energieniedrigpreise und in der Annahme, dass diese Ära des Öls im Überfluss und zu niedrigen Preisen weit in das 21. Jahrhundert hinein Bestand haben wird.
Über Kioto I hinaus, 2006 | |
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Frieden nur mit Hamas. Deutschland und Europa sollten Palästinenser und Israel nicht mit zweierlei Maß messen Februar 2006
Die radikal-islamische Hamas ist in freien Wahlen als Sieger hervorgegangen. Fortan kann ein dauerhafter Frieden im Nahen Osten nur mit und nicht gegen die Hamas erreicht werden. Ihre direkte Beteiligung an der Politik macht im übrigen auch den Weg für die direkte Mitgestaltung frei. Dadurch erübrigt sich erst, zu terroristischen Mitteln zu greifen. Weiter in: Frankfurter Rundschau vom 22. Februar 2006
Frieden nur mit Hamas, Feb. 2006 | |
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